Ich hab lange überlegt, etwas dazu zu schreiben. Unweigerlich ist jedem klar, welchen Einfluss Showbands wie Rammstein auf mich hatten. Aber was mir immer wieder zugetragen wird, ist leider oft ein sehr toxischer Lebensstil.
Sex, Drugs and Rock’n’Roll wird oft als Ausrede dafür verwendet, die Kontrolle über sich selbst abzugeben und ein Arschloch zu sein.

Die Reste von Sex, Drugs and Rock’n’Roll sind im Jahr 2023 nur noch verblasste Ausreden für Alkoholiker, Rapists und Pseudo-Rockstars. Ich brauche nicht irgendwelche Wörter, um mein Verhalten zu rechtfertigen. Wenn ich Scheiße bin, bin ich Scheiße. Punkt.

Das Stichwort lautet: CONSENT (Zustimmung).

Bei unseren Shows ist Sex, Drugs and Rock’n’Roll der Programmpunkt schlechthin. Wer unsere letzte Show gesehen hat, sieht das Produkt dessen, wo ich 9 Jahre mit der Show hin wollte. Sex, Drugs and Rock’n’Roll in einer Show auf der Bühne, die die Grenzen der netten Musik sprengt. Drag, Burlesque, Wrestling, Alkohol, Rock. Mein blankes Hinterteil wird von unserer Domina ausgepeitscht.
Aber eine Sache, und die mag jetzt für irgendwelche Machos da draußen echt schlimm sein, ist mir unglaublich wichtig: Alle Akteur:innen wissen, was abgehen wird. Backstage haben bei uns, genauso wie auf der Bühne, einige Sachen kein Platz: Rassismus, Sexismus oder Diskriminierung jeder Art.

Consent ist wichtig. Auch was Partys danach angeht. Sex, Drugs and Rock’n’Roll ist keine Ausrede dafür, ein Arschloch zu sein und kann durchaus 2023 zelebriert werden.

MENSCHEN MISSBRAUCHEN, die offensichtlich nicht mehr in der Lage sind, Consent zu geben, hat nichts mit Sex, Drugs and Rock’n’Roll zu tun. DENN WENN ICH DAS TUE, DANN BIN ICH EINFACH NUR EIN ARSCHLOCH. EGAL, OB ICH ROCKSTAR BIN, ODER NICHT.